15. Schulmail – weitere Unsicherheit und nach wie vor viele offene Fragen

Kategorien: MitgliederinformationVeröffentlicht: 21.04.2020

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

in der 15. Schulmail vom 18.04.2020 gibt das Schulministerium ergänzende Hinweise zu einigen vom Philologen-Verband geforderten Konkretisierungen mit Blick auf die Vorbereitung der Wiederaufnahme des Schulbetriebs. Hierzu gehören u. a. die Definition der Risikogruppen für Lehrkräfte und Schüler/-innen und Vorgaben für den Einsatz der Lehrerinnen und Lehrer sowie Hygieneregelungen für den Schulbetrieb.
Wir begrüßen, dass unserer Forderung nach einem Verzicht auf „normale“, d. h. nicht prüfungsrelevante, Konferenzen und Besprechungen entsprochen wurde.

Dennoch bleiben leider aus Sicht des PhV NW viele Fragen ungeklärt. Wir haben uns daher gestern abermals mit der dringenden Bitte um schnellstmögliche Klarstellung an das Ministerium gewendet.
Insbesondere haben wir Bedenken, ob der Zeitraum von drei Tagen den Schulen für den organisatorischen Vorlauf genügt und ob die Schulträger die notwendigen Voraussetzungen zur Einhaltung der Hygienemaßnahmen sicherstellen können.
Große Sorge bereitet uns im Übrigen die Gefährdungssituation beim Schülertransport mit Bus und Bahn.

Weiterhin halten wir es für problematisch, dass Lehrkräfte, die mit vorerkrankten Angehörigen in einem Haushalt leben, nur dann vom Präsenzunterricht freigestellt werden sollen, wenn diese Angehörige pflegebedürftig sind.
Aus Sicht des PhV NW ist in diesem Zusammenhang auch ein Schutz von Angehörigen und Lebenspartnern von Schwangeren mit Vorerkrankungen nötig.

Zudem muss klar geregelt und kommuniziert werden, dass Lehrkräfte, die Unterrichtsaufgaben wahrnehmen sollen, für ihre Kinder die Notbetreuung in Anspruch nehmen können.

In der Gesamtschau überwiegen die Bedenken gegen die Aufnahme eines Unterrichtsbetriebes zum 23. April. Es zeigt sich, dass der immense zu betreibende organisatorische und hygienische Aufwand, in keinem angemessenen Verhältnis zum erwarteten pädagogischen Ertrag steht: Das Vorhaben verstößt in den Augen des PhV NW gegen den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit.

 

Ihr Philologen-Verband NW

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