Ukraine-Krieg: PhV-Spende der Bezirksgruppe Bochum/Hattingen/Witten für die Gesellschaft Bochum-Donezk

Kategorien: Bezirk Arnsberg, BochumVeröffentlicht: 27.04.2022

Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine hat sich die Bezirksgruppe des Philologen-Verbandes Bochum / Hattingen / Witten dazu entschlossen, eine Spende in Höhe von 800,00 € an die Gesellschaft Bochum-Donezk zu überweisen, da diese Gesellschaft sich aktiv um das Leid und die Not der Flüchtlinge aus der Ukraine kümmert und die Spende dringend braucht. Zum ersten Mal seit dem Ende des II. Weltkrieges tobt ein brutaler, groß angelegter Angriffs- und in letzter Konsequenz Vernichtungskrieg gegen ein souveränes und demokratisches Land in Europa. Freiheit, Menschrechte, Demokratie und Sicherheit in einem souveränen Staat sind auch dreißig Jahre nach dem Ende des so genannten ‚Kalten Krieges‘ vor der Haustür der Europäischen Union leider keine Selbstverständlichkeit. Wieder einmal werden wir uns konkret bewusst, wie kostbar und eben überhaupt nicht selbstverständlich Freiheit, Selbstbestimmung und Rechtsstaatlichkeit in einer tagtäglich gelebten Demokratie sind. Es sind bereits Abertausende von Toten und Verwundeten sowie obdach- und heimatlos gewordene Menschen zu beklagen; und zurzeit ist noch nicht absehbar, wie lange dieser fürchterliche Krieg innerhalb Europas noch andauern wird. Bestürzend ist, dass gerade wieder so viele Menschen, darunter zahlreiche Kinder und Jugendliche, die noch ihr ganzes Leben vor sich haben, vor dem russischen Bombenterror fliehen müssen und aus ihrer Heimat vertrieben werden – ohne zu wissen, wann sie, wenn überhaupt, in ihre Heimat zurückkehren können oder dürfen.

Daher sind gerade wir Lehrerinnen und Lehrer mit unserem Engagement dazu prädestiniert, im Kontakt mit allen uns anvertrauten jungen Menschen an unseren Schulen vor Ort die Aufnahmebereitschaft für die täglich anreisenden ukrainischen Jugendlichen aufrechtzuerhalten und sie in der Interimszeit nachhaltig in unserem Schulsystem und damit auch in unserer Gesellschaft zu integrieren. Wir können nur hoffen, dass das Ministerium uns personell und sächlich dabei unterstützen wird.

Der Schulfrieden vor Ort wird für uns Lehrerinnen und Lehrer auch eine große Herausforderung sein, da wir zum einen möchten, dass die jungen ukrainischen Menschen sich in unseren Schulen schnellstmöglich einleben und qualitativ hochwertige Abschlüsse erwerben können; zum anderen müssen wir uns um ein insgesamt störungsfreies, idealerweise harmonisches Zusammenleben von Jugendlichen ukrainischer und russischer Herkunft (Letztere sind nicht für den Krieg verantwortlich) in unseren Schulklassen und in unserem Land insgesamt bemühen.

Dieser historische Paradigmenwechsel wird auf unsere Didaktik und curricularen Inhalte, insbesondere in den Gesellschafts- und Geisteswissenschaften, einen Einfluss haben, dessen Ausprägung zurzeit noch gar nicht absehbar ist.

gez. Dr. Paul Reiter