Schule, Bildung, Perspektiven

Kategorien: AllgemeinVeröffentlicht: 03.06.2022

Acht Forderungen des Philologenverbandes NRW

Konzentrieren auf das Wesentliche

  • Lehrerinnen und Lehrer benötigen Zeit, sich auf ihre Kernaufgabe, die Vermittlung
    von Allgemeinbildung, konzentrieren zu können.
  • Unterricht und Pädagogik müssen von administrativen Tätigkeiten befreit werden.
  • Schulen benötigen zusätzliches Unterstützungspersonal wie Schulverwaltungs-assistenten, Fachkräfte für Schulsozialarbeit sowie digitale Assistenten.

Schule vom Kind aus denken – nicht vom Abschluss her

  • Ehrlicher Umgang mit individuellen Fähigkeiten, Neigungen und Stärken
    der Schülerinnen und Schüler.
  • Eltern früh über Schulabschlüsse und deren Chancen und Möglichkeiten aufklären.
  • Grundschulgutachten beim Übergang zur weiterführenden Schule angemessen würdigen.

Das differenzierte Schulsystem stärken

  • Von starken Gymnasien profitiert das gesamte vielgliedrige Schulsystem. Darin werden Schülerinnen und Schüler gemäß ihren Fähigkeiten, Neigungen und Begabungen bestmöglich gefördert.
  • Abitur ist nicht alles: Neben Gymnasien müssen Haupt- und Realschulen gefördert
    und mittlere Schulabschlüsse gestärkt werden.
  • Das Abitur muss an allen Schulen, die es vergeben, vergleichbar sein.

Schulerfolg durch Wahlmöglichkeiten

  • Durchlässigkeit zwischen allen Schulformen muss gewährleistet sein. Schulübergänge sollten durch ein aktives und professionelles Übergangsmanagement begleitet werden.
  • Integrierte Schulen und Schulen des gegliederten Schulwesens dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden.
  • Förderschulen müssen erhalten und gestärkt werden; Inklusion erfolgt am
    Gymnasium in der Regel zielgleich.

Fachlichkeit bewahren, kultivieren und pflegen

  • Das primäre Ziel von Bildung ist die Persönlichkeitsentwicklung der
    Schülerinnen und Schüler.
  • Qualität gymnasialer Bildung darf nicht auf statistisch messbare Kompetenzen
    und ökonomisch verwertbare Inhalte reduziert werden.
  • Der spezifische Bildungsauftrag der zum Abitur führenden Schulformen liegt in der Vermittlung von Fachlichkeit und vertiefter Allgemeinbildung.

Digitalisierung stützt Bildung, Bildung stützt Digitalisierung

  • Digitalisierung in der Schule ist dem Primat der Pädagogik unterzuordnen. Sie ist
    stetig zu überprüfen mit Blick auf das Ziel eines qualitativ hochwertigen Abiturs.
  • Lehrkräfte brauchen leichten Zugriff auf Lernplattformen und zertifiziertes Unterrichtsmaterial.
  • Lehrkräfte entscheiden über den Einsatz digitaler Medien in pädagogischer Freiheit.

Lehrkraft werden braucht Zeit und Freiräume

  • Das Referendariat muss 24 Monate dauern.
  • Die Vermittlung gymnasialer Bildung benötigt Zeit und Freiräume – deshalb die Zahl der Pflichtstunden reduzieren.
  • Ausreichend professionelle, angemessene und schulformbezogene Fachfortbildungen für alle Lehrerinnen und Lehrer – im Kern geht es um die Stärkung der Fachlichkeit.

Lehrkraft sein braucht Anerkennung und Perspektiven

  • Attraktivitätssteigerung des Berufs durch amtsangemessene Besoldung.
  • Berücksichtigung der individuellen Belastungssituation (insbesondere Korrekturen) durch spürbare Erhöhung der Anrechnungsstunden.
  • Funktionsstellen an Schulen mit gymnasialer Oberstufe ausbauen.

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