Gleiches Gehalt für alle Lehrer – ist das gerecht?
„(…) Der Philologenverband NRW, der Gymnasial- und Gesamtschullehrer vertritt, wünscht sich, dass auch diese von der Landesregierung nicht vergessen werden. Lehrkräfte am Gymnasium hätten nun einmal andere Aufgaben als beispielsweise Lehrerinnen und Lehrer an Grundschulen, betont Sabine Mistler, Vorsitzende des Philologenverbands NRW und verweist auch auf das Urteil des Düsseldorfer Verwaltungsgericht.
Allein die Klausuren in der Oberstufe und die Abiturklausuren seien mit den Vorbereitungs- und Korrekturzeiten enorm zeitaufwendig. Es müsse sich dringend auch etwas für die Gymnasiallehrer ändern. Die Verbandsvorsitzende fordert daher ein deutliches Aufstocken der sogenannten Anrechnungsstunden zur Entlastung von Lehrerinnen und Lehrern, die viel mit Korrekturen befasst seien. Schließlich ist ein Aufrücken in der Besoldung aller Gymnasiallehrer in A14 nicht realistisch.
Bislang werden Lehrkräfte entlastet, wenn sie besondere Aufgaben wahrnehmen. Wer wie entlastet wird, darüber entscheidet jede Schule. Jede Schule hat aber ein festes Kontingent an Entlastungsstunden. Wer beispielsweise Oberstufenkoordinator oder Klassenlehrer ist oder bestimmte AGs anbietet, bei dem reduziert sich dann die Zahl der Pflichtstunden. (…)
Sabine Mistler vom Philologenverband hält das für gerechtfertigt. „Wir neiden niemandem die A13“, sagt Mistler. Bei fast gleicher Besoldung könne sie sich aber vorstellen, dass junge Kolleginnen und Kollegen, die eigentlich an Gymnasien unterrichten könnten, sich künftig auch für eine Tätigkeit an einer Grundschule interessieren könnten, wenn sie beispielsweise keine Stelle an einem Gymnasium finden sollten.“
Der gesamte Beitrag ist am Mittwoch, 28. September 2022, in der Aachener Zeitung erschienen.
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