Söder will flexiblere Lehrerausbildung

Kategorien: PhV in den MedienVeröffentlicht: 05.10.2022

„(…) Sabine Mistler kennt Schwägerls Sorgen. Sie ist Chefin des Philologenverbandes Nordrhein-Westfalen, wo das Lehramtsstudium bereits reformiert wurde. „Wir haben damals für das gekämpft, was sich Bayern bis jetzt erhalten hat“, sagt Mistler. Sie meint die strikte Trennung der Studiengänge im Lehramtsstudium nach Schularten. Seit dem Wintersemester 2011/12 belegen Bachelor-Studierende in NRW gemeinsame Seminare – egal, ob sie später an Grund-, Realschule oder Gymnasium unterrichten. Die Spezialisierung folgt im Masterstudium. Ein Fehler, findet Mistler. „Unsere Sorgen haben sich bestätigt, dass die Reform zulasten der Vertiefung der Fachlichkeit ging.“

Manche Lehrkräfte, die am Gymnasium anfangen, seien überfordert, da „sie für ihren normalen Unterricht erstmal sehr vieles aufholen müssen“. Mistler ist „irritiert“ über Söders Idee, alle Studierenden für alle Schulen gleichermaßen auszubilden. „Dann denkt er ja noch einen großen Schritt weiter“ als in NRW. Ob die Reform die Personalnot in NRW lindern konnte? Es gebe immer noch „einen sehr großen Lehrermangel“, sagt Mistler. Und wie wirkt sich der vermeintliche Qualitätsverlust auf die Schüler aus? Das lässt sich laut Lehrerpräsident Meidinger noch nicht messen, die Reformen seien zu frisch. Zudem hätten die Länder „kein Interesse an einer echten Vergleichsstudie, die Reform der Lehrerbildung muss ja ein Erfolg werden.“

Der gesamte Beitrag ist am Mittwoch, 5. Oktober 2022, in der Süddeutschen Zeitung erschienen.

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