Digitalisierung der Schulen: Studie im Philologen-Auftrag warnt vor „utopischen Projektionen“
„Ein Gutachten im Auftrag des Philologenverbands NRW sieht – bislang – keine klaren Belege dafür, dass der Einsatz digitaler Medien in der Schule zu wirklich besseren Leistungen führt. In der Debatte um die schulische Digitalisierung gehe es bislang vor allem um datenschutzrechtliche, technische oder arbeitsökonomische Aspekte, bemängelt der Verband und fordert, die pädagogischen Aspekte stärker in den Blick zu nehmen.
Ein verstärkter Einsatz von digitalen Medien in den Schulen ist einem Gutachten zufolge bisher nicht mit deutlich besseren Lernergebnissen einhergegangen. In der politischen Debatte kursierten teilweise «spekulative, wenn nicht utopische Projektionen über die segensreichen Wirkungen der Digitalisierung», heißt es in einer Analyse im Auftrag des Philologenverbands NRW. Dass sich auch die Schulen der Digitalisierung stellen müssten, sei unstrittig, schreibt darin der Heidelberger Pädagoge Karl-Heinz Dammer. Allerdings sollten Ausmaß und genaue Zielrichtung der schulischen Digitalisierung «ergebnisoffen» diskutiert werden.
Die Landesvorsitzende des Philologenverbands (PhV NRW), Sabine Mistler, mahnte: «Wir müssen nicht nur über die unbestrittenen Vorteile und Chancen von Digitalisierung sprechen, sondern auch ihre Grenzen und Fehlentwicklungen benennen.» Der Einsatz digitaler Medien und Methoden müsse wissenschaftlich begleitet werden, um den «tatsächlichen Nutzen zu eruieren». Sie forderte «einen ehrlichen und offenen Diskurs – ohne Entwicklungen bremsen oder blockieren zu wollen». Der Verband vertritt Lehrkräfte an Gymnasien und Gesamtschulen.“
Der gesamte Beitrag ist am Sonntag, 30. Oktober 2022, bei News4Teachers erschienen.