Philologen fordern Ende der Pflichtprüfungen nach Klasse 10 an Gymnasien
DÜSSELDORF. Der Philologenverband NRW fordert, dem Berliner Beispiel zu folgen und die zentralen Prüfungen am Ende der 10. Klasse auch an den nordrhein-westfälischen Gymnasien abzuschaffen. Größter Knackpunkt sei die fehlende Relevanz der Prüfungen für die meisten Gymnasiasten, kritisierte der Lehrerverband am Mittwoch in Düsseldorf.
«Nur wenige von ihnen verlassen das Gymnasium tatsächlich nach der Mittelstufe», hieß es. Diese überschaubare Personengruppe solle die Prüfung künftig besser freiwillig ablegen, während die Verpflichtung für alle anderen entfallen könne.
Der Berliner Senat hatte am Dienstag einen Gesetzentwurf beschlossen, wonach die schriftlichen Prüfungen für den mittleren Schulabschluss an Gymnasien noch in diesem Schuljahr abgeschafft werden sollen. Laut Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) entlastet das die Lehrkräfte, die sich dann stärker auf ihre eigentlichen pädagogischen Aufgaben konzentrieren könnten, was wiederum die Bildungsqualität verbessere.
«Die Berliner Entscheidung ist richtig, sie kommt zur rechten Zeit und bringt sehr viel für alle Beteiligten», lobte die Vorsitzende der Philologenverbands NRW, Sabine Mistler. Der überwiegend Gymnasiallehrer organisierende Verband habe Sorge, dass für den Übergang in die Oberstufe wichtige Unterrichtsinhalte nicht ausreichend vermittelt werden könnten, da für die Vorbereitung auf die Prüfungen am Ende der 10. Klasse wertvolle Unterrichtszeit verloren gehe. Der Verband forderte, «die Sinnhaftigkeit des Formates für die Schulform noch einmal zu hinterfragen». News4teachers / mit Material der dpa
Der Beitrag ist am Mittwoch, 30. August 2023, bei News4Teachers erschienen.