Lehrkräfte sehen derzeit kein gerechtes Arbeitszeitmodell
„Der Philologenverband NRW hat besorgt auf die Diskussion über eine Arbeitszeiterfassung und neue Arbeitszeitmodelle für Lehrkräfte reagiert. „Bei aller Euphorie und dem Wunsch, gerechte Arbeitszeiten zu haben, gibt es für uns bislang noch kein Modell, dass diesem Wunsch perspektivisch Rechnung trägt“, sagte die Landesvorsitzende Sabine Mistler. Der Philologenverband vertritt vor allem Gymnasial- und Gesamtschullehrkräfte.
Auf Skepsis stoßen beim Verband speziell die Signale aus dem NRW-Schulministerium. Dieses hatte erklärt, man prüfe, „inwieweit die Gestaltung der Lehrkräftearbeitszeit Potenziale zu einer Verbesserung der Unterrichtsversorgung erschließen und im Sinne der Fürsorgepflichten als Dienstherr und Arbeitgeber die Arbeitsgestaltung der Lehrkräfte optimieren“ könne. „Für mich gehen da die Signallampen an“, so Mistler. „Will man schauen, ob irgendwo bei Lehrkräften noch mehr Ressourcen zu finden sind?“
Das Modell, nach dem Lehrer heute arbeiten, müsse nicht grundsätzlich infrage gestellt werden. Man könne es optimieren, so Mistler. Lehrer arbeiten heute allgemein nach dem sogenannten Deputatsmodell. Sie geben eine von der Schulform abhängige, festgelegte Zahl von Unterrichtsstunden. Alle Aufgaben, die jenseits des eigentlichen Unterrichts anfallen, kommen einfach dazu. Gemeinsam mit dem Lehrerverband NRW plädiert der Philologenverband dafür, dass Schulleitungen mit sogenannten Anrechnungsstunden mehr Möglichkeiten bekommen, stärker belastete Kollegen gezielt von Aufgaben freizustellen. Das müsse nach klaren Kriterien geschehen, etwa für Korrekturen von Klassenarbeiten.“
Der gesamte Beitrag ist am Montag, 26. Februar 2024, in der Rheinischen Post erschienen.
Bitte beachten Sie, dass nicht alle Beiträge ohne Abonnement zu lesen sind.