KI und Demokratiebildung – Eindrücke von der Didacta
Demokratiebildung in der Schule: „Was können Lehrerinnen und Lehrer, was kann und muss Schule im Superwahljahr 2024 leisten? Und welche Rolle spielen die Demonstrationen gegen Rechtsextremismus, für die derzeit Hunderttausende die Straße gehen? Für Sabine Mistler, Landesvorsitzende des PhV Nordrhein-Westfalen, ist die Sache klar: „Die Demonstrationen sind eine gute Gelegenheit, Demokratie zu leben und zu fühlen. Dieses Bewusstsein können Schülerinnen und Schüler, aber auch die Lehrkräfte in die Schule tragen.“ Gemeinsam mit Christian Schulze, Vorsitzender des PhV-Bezirks Euskirchen, und Michael Jäger, Geschäftsführer des Eduversum Verlags, diskutierte sie auf der didacta über Demokratiebildung in der Schule. Lehrkräfte brauchen Zeit und Unterstützung für die Vermittlung von Demokratie. „Wir dürfen aber auch die Fachlichkeit nicht unterschätzen“, sagte Mistler. „Sie ist das Fundament für Medienkompetenz, ohne die Demokratievermittlung nicht funktionieren kann.“ Schulze ergänzte: „Wir dürfen keine Scheu vor Sozialen Netzwerken haben, für viele Schülerinnen und Schüler sind Tiktok und Co. die einzige Nachrichtenquelle.“
KI in Schule und Unterricht: „KI im Klassenzimmer – Gekommen, um zu bleiben!“ Daran gab es beim Panel über KI bei der didacta mit Sabine Mistler (Landesvorsitzende PhV NRW), Prof. Dr. Julia Knopf (Didacta Verband) und Prof. Dr. Matthias Ballod (Universität Halle-Wittenberg) wenig Zweifel. Für die Wissenschaftler ist der Faktor Geschwindigkeit besonders wichtig, für die Fachfrau aus der Praxis vor allem der umfassende Blick auf Didaktik und Pädagogik: „KI kann man nicht an Lehrerinnen und Lehrern vorbei in Schule und Unterricht bringen!“ Sabine Mistler verweist auf die jüngste PhV-NRW-Umfrage unter Lehrkräften zum Thema KI (ChatGPT: Was Lehrkräfte über Künstliche Intelligenz denken www.phv-nrw.de). Demnach halten sich Offenheit und Skepsis angesichts der neuen Möglichkeiten die Waage. Mit Blick auf Schülerinnen und Schüler betonte Mistler: „Um ChatGPT und Co. sinnvoll nutzen zu können, brauchen wir nicht weniger, sondern mehr Bildung. Gymnasien sind der Ort für vertiefte Bildung und wir Lehrerinnen und Lehrer sind diejenigen, die sie orchestrieren.“
Die Beiträge sind in der Zeitschrift Profil, Ausgabe 03/2024, erschienen.