Umfrage: Eltern in NRW wünschen sich Handyverbot an Schulen
Ablenkung und soziale Isolation: In einer Umfrage haben sich tausende Eltern in NRW für ein Handyverbot an Schulen ausgesprochen. Mit der Forderung stehen sie nicht alleine.
Paderborn (KNA) In einer Elternbefragung in Nordrhein-Westfalen hat sich eine deutliche Mehrheit für ein gesetzliches Handyverbot an Schulen ausgesprochen. Fast drei Viertel der knapp 10.000 Befragten votierten dafür, wie die Katholische Elternschaft Deutschlands (KED) im Erzbistum Paderborn am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mitteilte. Der Verein fordert auf Basis der Befragung ein landesweites Gesetz für ein Handyverbot in der Unterrichtszeit – mit pädagogischen Ausnahmen.
Den Angaben zufolge sprachen sich nur 10 Prozent der befragten Eltern gegen ein generelles Verbot aus. Mehr als 80 Prozent betrachten Smartphones als Ablenkung im Unterricht. 70 Prozent sehen eine Gefahr durch soziale Isolation. Zugleich wünschen sich laut KED 74 Prozent eine stärkere schulische Auseinandersetzung mit dem Thema, etwa durch Medienbildung und klare Regeln. Die von der KED durchgeführte Befragung ist nach eigenen Angaben nicht repräsentativ. Sie sei aber aufgrund der hohen Teilnehmerzahl als valide und aussagekräftig einzustufen.
Die Landesvorsitzende des Philologenverbandes NRW, Sabine Mistler, sieht in der Umfrage eine Bestätigung der Forderungen ihres Verbandes. Auch viele Eltern wünschten sich klare verbindliche Vorgaben. “Ein landesweites Handynutzungsverbot schaffte aus unserer Sicht Klarheit und entlastete Schulleitungen, Lehrkräfte, Eltern und die gesamte Schulgemeinschaft”, so Mistler.
Der Vorsitzende der Paderborner KED, Thomas Horster-Möller, zeigte sich überrascht von der hohen Beteiligung: “Diese Zahl haben wir zuletzt bei bundesweiten Umfragen zur Corona-Schulpolitik erreicht. Dass jetzt so viele Eltern aus NRW bei einer einzigen landesweiten Umfrage zum Thema Handyverbot mitmachen, zeigt: Dieses Thema bewegt Familien.”
Die Umfrageergebnisse sollen am Mittwoch, 21. Mai 2025, 19 Uhr, offiziell in Paderborn vorgestellt werden. An dem Termin werden auch Mistler und die NRW-Vorsitzende der KED, Andrea Honecker, teilnehmen.
Der gesamte Beitrag ist am Donnerstag, 8. Mai 2025, in der Evangelischen Zeitung (Online) erschienen.