Rückkehr zu G9 an NRW-Gymnasien: Container statt Klassenräume
„(…) In diesem Schuljahr findet an Gymnasien in NRW kein Abitur statt, wegen der Rückkehr zu G9. Im kommenden Schuljahr muss dann ein ganzer Jahrgang zusätzlich untergebracht werden. Das sorgt für Platzprobleme.
Der Philologenverband NRW wollte aus den Schulen wissen, wie der Stand ist. Die Rückmeldungen beunruhigen: Vor allem in größeren Kommunen sei mit den Raumplanungen an den Gymnasien für G9 häufig zu spät begonnen worden.
Trotz steigender Schülerzahlen werde kein zusätzlicher Schulraum geschaffen, heißt es bei mehr als jeder achten Rückmeldung aus den Personalräten der Schulen. Genauso oft wurde gemeldet: Es entstehen zwar An- oder Neubauten, allerdings dürften die an vielen Standorten bis 2026 nicht fertig sein. In fast einem Fünftel der Rückmeldungen heißt es, es werde auf Containerlösungen gesetzt.
Der Philologenverband NRW kritisiert, dass es keine landesweit einheitliche Strategie zur Umsetzung dieses Großprojekts gibt. Vor allem in den Großstädten sei ein beschleunigtes Vorgehen erforderlich, um Bildungsqualität und Chancengleichheit zu gewährleisten.
Landesvorsitzende Sabine Mistler befürchtet für die Lehrkräfte eine Beeinträchtigung der Arbeitsbedingungen: Längere Wege zu Ersatzräumen, keine angemessene Ausstattung der Räume, insbesondere auch digital, fehlende Fachräume vor allem in Chemie und Physik, weil sie zu Klassenräumen umgewidmet werden müssten. Das würde bedeuten, dass kein angemessener Fachunterricht stattfinden könne, so Sabine Mistler im Interview mit dem WDR-Magazin Westpol. Und das sei natürlich fatal für die Vergleichbarkeit des Unterrichts. (…)“
Der WDR berichtet über das Thema der Containerlösungen am Sonntag, 31. August 2025, online und in der Sendung Westpol (PhV-Landesvorsitzende Sabine Mistler ab Minute 3:52).