Aachener Schulleitungen fordern verbindliche Grundschulempfehlungen

Categories: PhV in den MedienPublished On: 19.05.2025

„Auch der Philologenverband NRW wünscht sich mehr Verbindlichkeit. Die Debatte nimmt angesichts der Sorge um den Fortbestand der Hauptschulen an Fahrt auf.

Die Grundschulempfehlung muss wieder verbindlich werden. Das fordern drei Aachener Schulleitungen, und auch der Philologenverband NRW, der vor allem Lehrerinnen und Lehrer von Gymnasien und Gesamtschulen vertritt. Dass in Nordrhein-Westfalen der Elternwille bei dem Wechsel von der Grundschule an eine weiterführende Schule maßgeblich ist und nicht die Einschätzung der Grundschullehrkräfte, sei falsch, sagt Sabine Mistler, Philologenverbandsvorsitzende in Nordrhein-Westfalen.

„Es wäre richtig, die Grundschullehrkräfte zu stärken“, sagte Mistler. Eine größere Verbindlichkeit der Einschätzungen aus den Grundschulen sei wichtig. Wenn man sich nicht ausschließlich auf die Grundschulempfehlung stützen wolle, sei Probeunterricht oder ein Eingangstest wie in anderen Bundesländern denkbar. „Wir sind für ein begabungsgerechtes Schulsystem im Sinne aller Schülerinnen und Schüler“, sagte Mistler. (…)

Vor dem Hintergrund des aktuellen Schulrechtsänderungsgesetzes sorgen sich aber nicht nur die Aachener Pädagogen, sondern der Philologenverband und der Verband Lehrer NRW um den Fortbestand des dreigliedrigen Schulsystems. Da künftig Realschulen den Hauptschulgang anbieten sollen, fürchten Lehrkräfte und Verbände ein weiteres schleichendes Sterben der Hauptschulen. „Und im schlimmsten Fall auch irgendwann ein Auslaufen der Realschulen“, sagt Vockrodt, die immer wieder mit der Frage konfrontiert wird, ob und wie lange es denn Realschulen überhaupt noch gebe. Während in Aachen Eltern und Kinder noch alle Schulformen wählen können, ist das in anderen Kommunen längst nicht mehr der Fall.” (…)

Das betont auch der Philologenverband NRW: Die Durchlässigkeit des dreigliedrigen Systems sollte grundsätzlich gegeben sein, und zwar in alle Richtungen. Das Problem seien aber fehlende Plätze an Schulen oder überhaupt die Auswahlmöglichkeit für Eltern in einer Kommune. In Aachen ist dies noch kein Problem. „Aber je mehr Alternativen fehlen, desto schwieriger wird es, allen Schülerinnen und Schülern gerecht zu werden“, sagte Mistler. (…)”

Der gesamte Beitrag ist am Montag, 19. Mai 2025, in der Aachener Zeitung Online erschienen.