Stellungnahme zur Digitalisierung der Gymnasien in NRW

Kategorien: PressemitteilungenVeröffentlicht: 06.11.2019

„Die Lehrerinnen und Lehrer werden im Digitalisierungsprozess immer noch nicht ausreichend unterstützt. Sie müssen sich sowohl um pädagogische Konzepte als auch um den aufwendigen technischen Support kümmern. Letzteres gehört nicht zu ihren Aufgaben. Es gibt weder genug Lehrmaterialien, noch flächendeckend ausreichende Anbindungen an das Internet.
Die Schülerinnen und Schüler wachsen mit Smartphones und Tablets auf, aber durch die extrem unterschiedlichen digitalen Infrastrukturen leben einige noch in der digitalen Steinzeit“, erklärt Sabine Mistler, Vorsitzende des Philologen-Verbandes NW zur gerade Veröffentlichten ICILS-Studie.
Der technische Rückstand muss schnellstmöglich aufgeholt werden
Technischer Support gehört nicht in Lehrerhand
Lehrkräfte benötigen eine angemessene Unterstützung im Digitalisierungsprozess durch Fortbildungen
Düsseldorf. Die International Computer and Information Literacy Study (ICILS) überprüfte, wie gut Schülerinnen und Schüler mit digitalen Medien umgehen können. Das Ergebnis ist bedenklich. „Wir brauchen in NRW eine digitale Aufholjagd an den Gymnasien“, fordert Sabine Mistler, Vorsitzende des Philologen-Verbandes NW. „Jeder zehnte Schüler an Gymnasien in NRW hat deutliche Defizite im Umgang mit digitaler Technik und digitalen Angeboten. Die Lehrerinnen und Lehrer können dies nicht ausgleichen, da ihnen die Mittel fehlen.“

Der Philologen-Verband Nordrhein-Westfalen (PhV NW) fordert daher eine schnellstmögliche Umsetzung des Digitalpakts Schule und einen sofortigen Abbau von unnötigen bürokratischen Hürden. Darüber hinaus muss die Lehrerfortbildung angemessen an die Bedürfnisse des digitalen Zeitalters angepasst werden. „Mit Tablets und Smartboards alleine ist der Digitalisierung an den Schulen nicht genüge getan“, führt Sabine Mistler weiter aus. Lehrerinnen und Lehrer brauchen ein pädagogisches Konzept, damit die Pädagogik vor Technik weiterhin stehen kann. Angesichts der Vielzahl an digitalen Medien ist daher die Besinnung auf den pädagogischen und fachlichen Auftrag von Schule wichtig. Und natürlich muss schon jetzt eine angemessene Anschlussfinanzierung eingeplant werden. Die digitale Revolution an den Schulen sei schließlich nicht zu Ende, nur weil das Land kein Geld mehr investiert.

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