Regelbetrieb nach den Sommerferien? Mit Sicherheit nur mit Sicherheit!
- Unterricht ohne Abstandsregelung schwer vorstellbar.
- Wie kann COVID-19 realistisch in Schule kontrolliert werden?
- Benötigt werden Unterstützungsangebote durch zusätzliche personelle Ressourcen und digitale Endgeräte.
Gefährdungsrisiko so klein wie möglich halten
Für den Philologen-Verband Nordrhein-Westfalen (PhV NW) steht fest: „Nach den Ferien sollte so viel Präsenzunterricht wie möglich stattfinden“, so die Vorsitzende des PhV NW Sabine Mistler. „Dies entspricht dem Recht unserer Kinder und Jugendlichen auf Bildung.“
Noch viele offene Fragen
Ein Regelbetrieb nach den Sommerferien funktioniert nur ohne Abstandsregel. Diese galt bislang aber als die zentrale Maßnahme zur Eindämmung der Infektion. Die aktuellen Massen-Ansteckungen im Kreis Gütersloh und anderen „Corona-Hotspots“ deuten darauf hin, dass das auch sinnvoll war. Wenn diese Regel in den Schulen fällt, heißt dies, dass sie auch in der Öffentlichkeit aufgegeben wird? Wie hilfreich und unterstützend werden Testungen von den Fachleuten eingeschätzt? Wird es kontinuierliche Testungen auf COVID-19 geben? Wie sieht es mit Antikörpertests aus? Können wir davon ausgehen, dass man doch die Maskenpflicht erweitert, wenn die Abstandsregel fällt oder denkt man an Plexiglaskabinen oder -wände? „Sieht man sich die aktuellen Zahlen der Schulschließungen in NRW an, mag die absolute Zahl relativ gering erscheinen. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass es weitere allgemeine Lockerungen geben soll und dass die Urlaubszeit noch vor uns liegt. Da lassen sich kaum sichere Prognosen machen“, so Sabine Mistler. „Wir dürfen unsere Lehrkräfte und die Schülerinnen und Schüler auf keinen Fall einem erhöhten Risiko aussetzen. Schule darf kein Ort der Angst sein. Der Dienstherr steht in der Pflicht.“
COVID-19 als Teil des Lebens und Lernens annehmen
Niemand kann zum jetzigen Zeitpunkt sagen, wie sich die Pandemie weiterentwickelt und wir alle müssen dennoch irgendwie zu einem normalen Alltag zurückfinden. Das bedeutet aber, dass wir auch das Lehren und Lernen besonders differenziert betrachten müssen. Nach den Sommerferien wird es nötig sein, dass Lehrkräfte zunächst den Lernstand ihrer Schülerinnen und Schüler erfassen. Es liegt in der Verantwortung von Schule Corona-Lücken in einem möglichst großen Umfang aufzufangen.
„Der PhV NW fordert dafür zeitliche wie personelle Ressourcen für Unterstützungsangebote an den Schulen und zusätzliche Lehrerstellen, um ausfallende Lehrkräfte in Risikogruppen zu ergänzen,“ meint Sabine Mistler. Das Distanzlernen wird uns in jedem Fall weiter begleiten. Hier fordern wir konkrete Rahmenvorgaben, damit diese Form des Unterrichts, möglichst gewinnbringend für alle Beteiligten ist. Wenn auch das Lernen auf Distanz sowohl analog als auch digital gestaltet werden kann und sollte, so benötigen die Lehrkräfte und auch die Schülerinnen und Schüler endlich eine ausreichende Versorgung mit den angekündigten Endgeräten“, fordert Sabine Mistler.
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