Stellungnahme zur Werbekampagne “Genau-Mein-Fall” der Polizei NRW

Kategorien: PressemitteilungenVeröffentlicht: 10.10.2020

Verunglimpft das Innenministerium NRW über 170.000 Lehrer in NRW?

  • Werbekampagne der Polizei NRW irritiert engagierte Lehrer
  • Respekt für die Arbeit der Polizei – aber auch für Lehrer
  • Philologen-Verband NW fordert Klarstellung 

Düsseldorf. Die aktuelle Werbekampagne des Innenministeriums NRW stößt beim Philologen-Verband Nordrhein-Westfalen (PhV NW) auf großes Unverständnis. Denn auf einer Postkarte der Kampagne „Genau-Mein-Fall“ der Polizei NRW wird die fachliche Qualifikation der Lehrkräfte klar in Frage gestellt. „Lehrerinnen und Lehrer brauchen wie Polizisten die Unterstützung in der Öffentlichkeit. Diese Kampagne ist das genaue Gegenteil“, stellt Sabine Mistler, Vorsitzende des PhV NW, klar. Die Werbung des zuständigen Landesamtes für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten (LAFP) richtet sich mit dem Slogan „Mehr Spezialkräfte als im Lehrerzimmer“ ausgerechnet an angehende Abiturientinnen und Abiturienten. Diese Zielgruppe erlebt im täglichen Unterricht, wie engagierte Lehrerinnen und Lehrer mit großem Spezial- und Fachwissen sie auf ihre Abiturprüfungen vorbereiten. In einem Schreiben an Innenminister Reul fordert die PhV-Landesvorsitzende Sabine Mistler daher eine Klarstellung. „Es ist aus Sicht der Lehrerinnen und Lehrer in NRW nicht akzeptabel, dass Teile der Landesregierung die fachliche Qualifikation von Lehrkräften für Werbezwecke in Zweifel ziehen. Lehrer sind genauso wie Polizisten Teil der Landesverwaltung NRW. Das scheint hier wohl übersehen worden zu sein“, so Sabine Mistler. Gerade in Zeiten der Pandemie leisten Lehrerinnen und Lehrer Herausragendes. Zudem konterkariert diese verunglückte Kampagne die Versuche des Landes NRW, den dringend benötigten Nachwuchs für den Lehrerberuf zu gewinnen.

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