Landesregierung muss Infektionsschutz an Schulen verbessern
- Steigende Infektionszahlen sind für Schulen ein großes Problem.
- Lehrerinnen und Lehrer fühlen sich nicht ausreichend unterstützt und geschützt.
- Philologen-Verband NW fordert Verbesserungen.
Düsseldorf. Der Philologen-Verband Nordrhein-Westfalen (PhV NW) fordert die Landesregierung in NRW dazu auf, den Infektionsschutz an den Schulen zu verbessern und einheitliche Vorgaben für die Gesundheitsämter sicherzustellen. Dies hat Sabine Mistler als Vorsitzende des Philologen-Verbandes Nordrhein-Westfalen heute (12.10.2020) in einem Schreiben an NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann bekräftigt: „Wir begrüßen natürlich die Verlängerung der Testmöglichkeiten für die Lehrkräfte bis zu den Weihnachtsferien. Das anlasslose individuelle Testen für Lehrkräfte ist angesichts der Dynamik der Situation sicherlich angemessen und sinnvoll. Darüber hinaus werden an den Schulen allerdings weitergehende Maßnahmen zum Infektionsschutz vermisst.
Schulen brauchen effizienteren Gesundheitsschutz
Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie verlangt den Lehrerinnen und Lehrern an den Schulen alles ab. Das parallele Unterrichten in Präsenz und auf Distanz gehört mittlerweile zum Tagesgeschäft an vielen Schulen in NRW. Durch den starken Anstieg der Infektionszahlen in den letzten Tagen und Wochen werden immer wieder einzelne Schülerinnen oder Schüler, Lehrkräfte, Lerngruppen, Klassen, ganze Jahrgänge sowie Schulen und die darin unterrichtenden Lehrkräfte in Quarantäne geschickt. In der Konsequenz ist ein regulärer Präsenzunterricht kaum noch möglich.
Lehrerinnen und Lehrer extrem durch Pandemie-Auswirkungen belastet
Die Lehrkräfte werden durch diese Situation extrem gefordert. Darüber hinaus fühlen sich viele Lehrerinnen und Lehrer nicht ausreichend geschützt. So kann der PhV NW die Vorgabe des regelmäßigen Lüftens an den Schulen nur mit einer Mischung aus Sorge und Unverständnis betrachten. Mit sinkenden Temperaturen ist es eine wachsende Zumutung, die Fenster vor, während und nach dem Unterricht zu öffnen. Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte können so zwar das Risiko einer COVID-19-Infektion senken, sind allerdings der zusätzlichen Gefahr ausgesetzt, sich über diesen Weg gewöhnliche Erkältungskrankheiten einzufangen.
Die Schulen in NRW brauchen jetzt umgehend dauerhaft wirksame Belüftungsmöglichkeiten durch angemessene Luftfiltersysteme. Es ist daher der ausdrückliche Appell des PhV NW an Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, dies für NRW voranzutreiben.
Einheitliches Vorgehen der Gesundheitsämter notwendig
Der Philologen-Verband Nordrhein-Westfalen kritisiert außerdem die uneinheitlichen Entscheidungen einzelner Gesundheitsämter bei vergleichbarem Infektionsgeschehen. „Die Quarantänevorgaben der Gesundheitsämter müssen sich natürlich nach dem lokalen Infektionsgeschehen richten. Allerdings sollten die Kriterien einheitlich und für die Betroffenen nachvollziehbar sein. Alles andere führt zu Unverständnis, Missmut und Unsicherheiten”, so Sabine Mistler. “In dieser Pandemie brauchen Schulen klare Definitionen und klare Reaktionen der Gesundheitsämter, um eine einheitliche Reaktion auf eine COVID-19-Infektion sicher zu stellen.” Dem PhV NW ist dabei natürlich bewusst, dass gerade jetzt die regionalen Gesundheitsämter massiv gefordert sind und auch an ihrer Belastungsgrenze arbeiten.
Präsenzunterricht ist unverzichtbar
Ziel der aktuellen Maßnahmen muss dabei sein, die Durchführung des Präsenzunterrichts an den Schulen in NRW weitestgehend sicherzustellen. Der Philologen-Verband Nordrhein-Westfalen setzt sich entschieden für die Priorität des Präsenzunterrichts ein, da das Lernen auf Distanz nur eine Ergänzung und niemals ein Ersatz für hochwertigen Unterricht im Klassenraum sein kann.
Pressemitteilung Landesregierung muss Infektionsschutz an Schulen verbessern