Philologen-Verband erwartet Abiturprüfungen unter größtmöglichem Infektionsschutz
- Reguläre und einheitliche Prüfungen müssen auch unter Pandemiebedingungen möglich gemacht werden
- Gemeinsame Kraftanstrengung von Schulträgern und Ministerien notwendig
- Schulen brauchen für Abschlussklassen besondere Regelungen zum Infektionsschutz
Düsseldorf. Mit großer Sorge beobachtet der Philologen-Verband Nordrhein-Westfalen (PhV NW) die weiter steigenden Infektionszahlen. Eine starke dritte Infektionswelle bei unverändertem Infektionsschutz an vielen Schulen in NRW könnte die regulären Abiturprüfungen gefährden. Denn noch immer fehlt es an Impfangeboten für Lehrkräfte der weiterführenden Schulen und Testungen müssten speziell für die Abiturienten und die Abschlussklassen ausgerichtet werden. „Wir müssen jetzt schnell aber durchdacht reagieren, wenn wir den höchsten Schulabschluss der jungen Menschen nicht gefährden wollen. Sollte nach den Osterferien Präsenzunterricht sein, müssen Quarantänen und Ansteckungsmöglichkeiten für Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler so gering wie möglich gehalten werden, damit möglichst einheitliche und ordnungsgemäße Abiturprüfungen an allen Gymnasien und gymnasialen Oberstufen in NRW durchführbar bleiben“, erklärt Sabine Mistler, Vorsitzende des Philologen-Verbandes NW.
Abiturprüfungen müssen jetzt Priorität haben
„Die Vorbereitungen und die Durchführung der Abiturprüfungen dürfen nicht zu einem gesundheitlichen Glücksspiel werden“, betont Sabine Mistler. Nur wenn jetzt Schulträger und Schulministerium gemeinsam alle Hebel in Bewegung setzen, kann die Durchführung der Abiturprüfungen sichergestellt werden.
Der PhV NW fordert die Durchführung der anstehenden Abiturprüfungen mit einem verbesserten Infektionsschutz. Dazu gehören mehr Testungen der Abiturientinnen und Abiturienten vor dem Eintritt in die Prüfungsphase. Diese sollten dann an den Schulen außerhalb der Klassenräume durchgeführt werden. An den Prüfungstagen muss es möglich sein, andere Jahrgänge in den Distanzunterricht zu entlassen, um die Klausuren in möglichst großem Abstand in kleinen Gruppen schreiben lassen zu können. „Die Abiturprüfungen sind ein zentraler Bestandteil der allgemeinen Hochschulreife. Sie sind weder verzichtbar noch durch andere Benotungsformen ersetzbar. Daher ist es wichtig, den vollständigen Wert des Abiturs zu bewahren. Hiervon profitieren die Abiturientinnen und Abiturienten bei ihrer weiteren beruflichen Entwicklung“, bekräftigt Sabine Mistler.