„Von starken Gymnasien profitiert das gesamte Schulsystem in NRW“
- Gelungene Premiere für ersten digitalen Gymnasialtag
- Bildungspolitischer Dreiklang: Bildung – Abitur – Zukunft
- Keine „Schule für alle“, sondern Bekenntnis zur Vielgliedrigkeit
Düsseldorf, 26. März 2022. Unter dem Leitthema Bildung – Abitur – Zukunft hat der nordrhein-westfälische Philologenverband (PhV NRW) am Samstag, 26. März 2022, zu seinem traditionellen Gymnasialtag geladen – und dabei eine Premiere gefeiert. Denn zum ersten Mal trafen sich die 200 Gäste nicht persönlich, sondern virtuell zum Austausch. Wegen der aktuellen Corona-Situation mit mehr als 250.000 täglichen Neuinfektionen wurde die bildungspolitische Veranstaltung per Livestream übertragen. Im vorigen Jahr hatte der Verband den Gymnasialtag noch absagen müssen.
Die Coronapandemie vor allem mit Blick auf das Abitur war eines der zentralen Themen, die die PhV-NRW-Vorsitzende Sabine Mistler ansprach. „Der Philologenverband wurde im ersten Coronajahr noch dafür kritisiert, weiter Prüfungen statt eines Durchschnittsabiturs zu fordern. Nun wird zum dritten Mal in der Pandemie das Abitur durch Prüfungen abgelegt. Unsere Abiturientinnen und Abiturienten haben gezeigt, dass es trotz widriger Umstände möglich ist, ein vollwertiges Abitur abzulegen. Die Schülerinnen und Schüler haben dies auch durch das großartige Engagement und die Professionalität unserer Lehrkräfte geschafft.“
Der Einsatz von Lehrerinnen und Lehrern, auch und vor allem während der Pandemie fordere aber seinen Tribut. „Viele Kolleginnen und Kollegen arbeiten längst am Limit, sie benötigen dringend Entlastung“, so Mistler weiter.
Zugeschaltet war neben Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing, der Vorsitzenden des Deutschen Philologenverbandes, auch NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP). Sie sagte mit Blick auf das Abitur in Coronazeiten: „Es war gut, dass wir an bewährten Formaten und Inhalten festgehalten gehalten haben. Wir wollen unseren Schülerinnen und Schülern während der Pandemie ein gleichwertiges Abitur ermöglichen. Die guten Abschlüsse haben gezeigt, dass unsere Entscheidung richtig war.“
Um bildungspolitische Herausforderungen ging es bei einer Diskussion der schulpolitischen Expertinnen und Experten der vier großen Landtagsparteien, die per Bildschirm zugeschaltet waren (Martin Sträßer/CDU, Martina Hannen/FDP, Jochen Ott/SPD, Sigrid Beer/Grüne). Knapp sechs Wochen vor der NRW-Landtagswahl lieferten die Vertreterinnen und Vertreter der Parteien sich ein munteres Streitgespräch.
Ganz gleich, welche Koalitionen sich nach der Wahl am 15. Mai finden werden, für die NRW-Philologen ist klar, dass ein Schulsystem ohne Gymnasien nicht funktionieren wird. „Der PhV NRW lehnt eine Schule für alle ab. Wir sind davon überzeugt, dass von starken Gymnasien das gesamte vielgliedrige Schulsystem in NRW profitiert – und damit vor allem alle Kinder und Jugendlichen“, sagt Sabine Mistler.
Ein Versprechen gab die PhV-Vorsitzende in Richtung der kommenden Landesregierung ab: „Wir Philologen unterstützen im schul- und bildungspolitischen Raum tatkräftig mit der Expertise unserer vielen Mitglieder, unserer Personalräte, den vielen Unterstützern im Ehrenamt und unserem Vorstand.“