Philologenverband sorgt sich um unbesetzte Lehrerstellen in Köln
- Aktionsprogramm „Ankommen nach Corona (AnC)“ auf der Kippe
- Personalengpass in Bezirksregierung könnte für Stellenverlust sorgen
- Schülerinnen und Schüler und junge Lehrkräfte sind Leidtragende
Düsseldorf/Köln, 14. November 2022. Irritiert und besorgt reagiert der nordrhein-westfälische Philologenverband (PhV NRW) auf gleichlautende Berichte von Schulleitungen aus Köln, wonach wichtige, bereits haushalterisch eingeplante Stellen für Lehrkräfte möglicherweise nicht besetzt werden können. Konkret geht es um Stellen aus dem landesweiten Aktionsprogramm „Ankommen nach Corona“ (AnC), mit dem Schülerinnen und Schüler coronabedingte Lernrückstände aufholen sollen. Das Programm sollte ursprünglich Ende 2022 auslaufen, wurde aber von der Landesregierung bis zum Ende der Sommerferien 2023 verlängert. Finanziert wird es aus Bundes- und Landesmitteln.
Nun besteht Sorge, dass Schulen diese Mittel im Regierungsbezirk Köln nicht erhalten können, weil die zuständige Bezirksregierung aus personellen Gründen nicht in der Lage ist, entsprechende Anträge fristgerecht zu bearbeiten. Die Erfahrungen mit den ersten AnC-Geldern, wonach die Stellen erst ein halbes Jahr nach ihrer Freigabe besetzt werden konnten, weckt Befürchtungen, dass auch dieses Mal personelle Engpässe bei der zuständigen Bezirksregierung dafür sorgen könnten, dass die Stellen nicht besetzt werden und im schlimmsten Fall sogar verfallen könnten. Bis Mitte Dezember müssen entsprechende Anträge genehmigt werden.
PhV-Appell: Anträge schnell bearbeiten
Die Rückmeldungen, die der PhV NRW zu „Ankommen nach Corona“ bislang erhalten hat, sind durchaus positiv. Die zusätzlichen Stellen unterstützen zum einen Schülerinnen und Schüler beim Aufholen von schulischen Defiziten, dienen in Zeiten der maximalen Belastung von Lehrkräften aber auch dazu, die schulische Arbeit insgesamt zu bewältigen. Für viele – meist junge – Lehrerinnen und Lehrer ist das AnC-Programm eine gute Gelegenheit, Unterrichtserfahrung zu sammeln und wenigstens eine befristete Anstellung in ihrem Beruf ausüben zu können. Dass die schwierige Personalsituation nun möglichweise dafür sorgt, dass eigentlich vorhandene Mittel ab dem Beginn des kommenden Jahres nicht mehr ausgegeben werden können und Stellen unbesetzt bleiben, ist aus Sicht des PhV NRW weder nachzuvollziehen noch zu akzeptieren. Der Philologenverband appelliert deshalb dringend an die Bezirksregierung Köln, Anträge auf Verlängerung und/oder Besetzung schnell und unbürokratisch zu verlängern.