„Entlastung in belastenden Zeiten“

Kategorien: Bezirk Köln, Bonn/Rhein-SiegVeröffentlicht: 04.05.2023

Möglichkeiten der Entlastung in belastenden Zeiten und im Schulalltag unterliegen einer strengen Rahmung durch den Dienstherrn. Diese Rahmenbedingungen legte Susanne Lerch als Referentin für Rechtsfragen des Philologenverbands NRW einer Reihe interessierter Kolleginnen und Kollegen des PhV-Bezirks Bonn / Rhein-Sieg am 25.4.2023 in Niederkassel anhand konkreter Beispiele mit entsprechenden Erläuterungen sehr anschaulich dar.

Auf besonderes Interesse stießen dabei die Vorgaben hinsichtlich der „Lehrer- und Schulleitungstöpfe“: Sowohl die Berechnungsgrundlage (https://bass.schul-welt.de/6218.htm ) wie die Vorgaben zur Verteilung der Stunden (ebd. insbes. § 2 Abs. 5 und § 5) wurden intensiv thematisiert und in deren Auswirkungen erörtert.

Bei Lehrkräften in der Q2 werden in der Regel nach den Osterferien Vertretungen mit entfallenden Q2-Unterrichtsstunden gegengerechnet. Hier wurde auf die Möglichkeit verwiesen, diese entfallenden Unterrichtstunden auch mit auftretenden Abitur- und Prüfungsbelastungen gegenzurechnen. Damit wird die Zahl der unentgeltlich abzuleistenden Vertretungsstunden deutlich reduziert. Dieser Ansatz stieß bei den Teilnehmerinnen auf reges Interesse, allerdings konnten nicht alle Zweifel beseitigt werden, dass die Bezirksregierung Köln diese Sichtweise teilt.

Das teilweise an Schulen praktizierte Vorgehen, dass z.B. die SII-Stufenleitung sowohl entlastet wie auch mit einem entsprechenden A14-Amt honoriert wird, wurde in Frage gestellt. Hier wurde angeregt, das Beförderungsamt mit einer anderen zusätzlichen Aufgabe zu belegen, die keine Stundenentlastung nach sich zieht, da eine doppelte Entlastung dem Grundsatz der Gleichbehandlung widerspricht und rechtlich nicht möglich ist.

Insgesamt erhielten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen sehr guten Überblick über die Grenzen und Möglichkeiten der Arbeitsentlastung und nahmen auch den Impuls mit, Kommunikationszeiten und Regeln besonders im Digitalen gegenüber Eltern, Schülern und Schulleitung klar zu definieren, um übergriffigen Anforderungen zu begegnen.

Die Teilnehmenden schätzten die Qualität und Dichte der Informationsvermittlung und das zielgerichtete Eingehen auf z.T. höchst individuelle wie komplexe Fragen sehr.

Manfred Theis, Schulleiter am Clara-Schumann-GY Bonn) zur Entlastung in belastenden Zeiten