Digitalpakt 2.0: Verzögerungen sind nicht weiter hinnehmbar

Kategorien: PressemitteilungenVeröffentlicht: 20.09.2024
  • PhV NRW appelliert an Bund und Länder, sich schnell zu einigen
  • Technische Ausstattung darf nicht vom Schulstandort abhängen
  • Lehrkräfte brauchen gute Voraussetzungen für ihren Unterricht

Düsseldorf, 20. September 2024. Der Philologenverband Nordrhein-Westfalen (PhV NRW) fordert Bund und Länder eindringlich auf, sich schnellstmöglich auf einen neuen Digitalpakt zu einigen. Der im April ausgelaufene Digitalpakt 1.0 war ein wichtiger und notwendiger Schritt in die richtige Richtung, doch nun droht ein Stillstand in der digitalen Weiterentwicklung unserer Schulen – mit deutlichen Folgen für Lehren und Lernen.

„Wir dürfen die Kommunen und Schulen jetzt nicht im Regen stehen lassen“, sagt die PhV-Vorsitzende Sabine Mistler. „Man kann nicht einerseits propagieren, wie wichtig digitale Bildungsangebote und eine digitale Infrastruktur sind, wenn die dafür nötige finanzielle Unterstützung ausbleibt.“ Die vergangenen Jahre haben gezeigt, wie unverzichtbar digitale Bildungsangebote als Unterstützung für Schule und Unterricht geworden sind.

Schülerinnen und Schüler müssen heute in der Lage sein, sich souverän in einer zunehmend digitalisierten Welt zu bewegen. Um ihnen diese Fertigkeiten zu vermitteln, brauchen unsere Schulen moderne technische Ausstattung und zeitgemäße digitale Lernmaterialien. Es darf nicht länger um die Frage gehen, ob Schulen digital ausgestattet sein sollen, sondern wie wir die digitale Teilhabe aller Schülerinnen und Schüler sicherstellen und Lehrkräften eine angemessene Unterstützung für ihren Unterricht bieten.

Dazu gehört vor allem, dass sämtliche Schulen über die gleiche digitale Ausstattung verfügen – ganz gleich, in welchem Teil NRWs sie sich befinden. „Der Digitalpakt 2.0 muss gewährleisten, dass Bildungsangebote unabhängig vom Standort oder den finanziellen Mitteln der Schulträger vergleichbar sind“, fordert Mistler. Die aktuelle Situation, in der Schulen in bestimmten Regionen deutlich besser ausgestattet sind als andere, darf sich nicht weiter verschärfen. „Zu einem guten und gerechten Bildungssystem gehört auch eine einheitliche digitale Infrastruktur.“

Neben den technischen Aspekten braucht es aber auch mehr Investitionen in weitere Unterstützung der Lehrkräfte. Lehrerinnen und Lehrer brauchen ein kontinuierliches und hochwertiges Fortbildungsangebot sowie endlich ausreichend Zeit, um den digitalen Anschluss nicht zu verlieren. „Die Anforderungen an den Lehrberuf haben sich nicht zuletzt durch die Digitalisierung drastisch ausgeweitet, und deshalb ist es erforderlich, den Lehrkräften die nötigen Werkzeuge an die Hand zu geben, damit sie auch diese Herausforderungen meistern können. Digitale Kompetenz darf nicht nur von Schülerinnen und Schülern erwartet werden.“

Die aktuelle Verzögerung bei der Einigung über die Finanzierung des Digitalpakts 2.0 ist für den Philologenverband nicht hinnehmbar. Bund und Länder müssen sich schnellstens auf einen neuen Digitalpakt einigen, der die nötigen Mittel bereitstellt und langfristig Planungssicherheit für alle Beteiligten schafft. Der PhV NRW appelliert eindringlich an alle politischen Verantwortlichen, Bildung und die digitale Zukunft unserer Schulen als Priorität zu behandeln und unverzüglich zu handeln. „Die beste Lösung ist eine schnelle, am besten eine sofortige Lösung“, sagt die PhV-Vorsitzende.

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