Neustart der Schulen nur mit verbindlichen Zusagen
- Öffnung der Bildungseinrichtungen nur mit angemessenem Gesundheitsschutz
- Der PhV NW fordert klare Ansagen zu Risikogruppen
- Sonderregelungen für Abiturprüfungen begrüßenswert
Düsseldorf, 15.04.2020. Der Philologen-Verband Nordrhein-Westfalen (PhV NW) begrüßt die bundesweite Entscheidung zum Aufschub des Wiedereinstiegs in den Unterricht bis zum 04. Mai. „Das gibt allen Beteiligten wichtige Planungs- und Vorbereitungszeit“, so Sabine Mistler. Wir erwarten nun von Schulministerin Yvonne Gebauer, zeitnah einen entsprechenden konkreten Fahrplan für die Schulen in NRW vorzulegen.
Hygiene- und Gesundheitsschutz prioritär
Eine verantwortungsvolle Wiederaufnahme des Schulbetriebes erfordert, dass vorher wesentliche Punkte geklärt sind. „Vor allem die Ausstattung der Schulen mit Hygieneschutzmitteln sowie eindeutige Verhaltensvorschriften müssen sichergestellt werden. Hier kann es keine Kompromisse oder einen zweiten Versuch geben. Die Gesundheit von Lehrerinnen und Lehrern sowie Schülerinnen und Schülern darf zu keinem Zeitpunkt gefährdet werden“, erklärt Sabine Mistler, Vorsitzende des PhV NW. „Wir dürfen nicht den zweiten vor dem ersten Schritt machen. Erst klären wir die Rahmenbedingungen und sorgen für einen effizienten Gesundheitsschutz für Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler.“
Risikogruppen müssen klar definiert werden
Eine Öffnung der Bildungseinrichtungen setzt auch voraus, dass geklärt wird, welche Lehrerinnen und Lehrer überhaupt für Unterricht eingesetzt werden können. Wer zu einer Risikogruppe gehört oder einen schwereren Verlauf einer COVID-19 Infektion befürchtet, darf nicht zum Schulbesuch gezwungen werden. Das gilt für Lehrerinnen und Lehrer genauso wie für Schülerinnen und Schüler. Hier erwarten wir eindeutige Aussagen von Bund und Land“, stellt Sabine Mistler klar.
Ausnahmeregelung für Abschlussprüfungen begrüßenswert
Der PhV NW stützt die Entscheidung der Ministerpräsidenten, den Abiturientinnen und Abiturienten dennoch die Abschlussprüfungen zu ermöglichen. Vor dem 12. Mai müssen in NRW ausstehende Vorklausuren durchgeführt werden können und auch Angebote für außerhäusiges Lernen in den Schulen könnten realisiert werden. Denn die Abschlussnote kann entscheidend für den weiteren Lebensverlauf der jungen Menschen sein. Daher sollen Abiturientinnen und Abiturienten die Chance für ein faires und ordnungsgemäßes Abitur bekommen. „Die Abiturprüfung ist von entscheidender Bedeutung und stellt einen wichtigen Abschluss der gymnasialen Ausbildung dar. Mit Blick auf Vergleichbarkeit sollten diese Prüfungen nur im äußersten Notfall und unter Absprache der Länder abgesagt werden. Jetzt wäre es für NRW wichtig, zeitnah eine konkrete Vorgehensweise zu definieren, wie an den Gymnasien in NRW diese Prüfungen sicher und angemessen abgelegt werden können“, erläutert Sabine Mistler. Darüber hinaus soll ab 4. Mai der Einstieg für die jetzigen 11er ermöglicht werden, die in dieser Phase abiturrelevantes Wissen und wichtige Punkte für ihr Abitur im nächsten Jahr erwerben.