Philologen-Verband Nordrhein-Westfalen zur OECD-Studie „Bildung auf einen Blick 2021“
Gymnasien und Schulen mit gymnasialer Oberstufe haben den größten Anteil an Präsenzunterricht geleistet und Schülerinnen und Schüler zu erfolgreichen Abschlüssen geführt
Maßnahmen zum Aufholen von Defiziten müssen evaluiert und dauerhafte Anpassungen vorgenommen werden
Düsseldorf. Trotz schwieriger Umstände während der Corona-Pandemie haben insbesondere Deutschlands Gymnasiallehrkräfte und Lehrkräfte an Sek.-II-Schulen durch ihr besonderes Engagement, bei deutlich mehr Präsenztagen als andere Länder, Schülerinnen und Schüler zu Abschlüssen geführt. Das geht aus der aktuellen OECD-Studie „Bildung auf einen Blick 2021“ hervor.
Lehrkräfte haben großen Anteil an erfolgreichen Abschlüssen dank vergleichsweise viel Präsenzunterricht
Im Durchschnitt blieben laut OECD-Studie “Bildung auf einen Blick 2021” die Schulen im Sekundarbereich II zwischen dem 1. Januar 2020 und dem 20. Mai 2021 an 101 Tagen geschlossen, dies war in Deutschland nur an 83 Tagen der Fall. „Engagierte Lehrkräfte haben unter schwierigsten Bedingungen Unterricht in Präsenz, im Wechselmodell und auf Distanz möglich gemacht“, so Sabine Mistler, Landesvorsitzende des Philologen-Verbandes Nordrhein-Westfalen (PhV NRW). „Lehrkräfte an weiterführenden Schulen haben sich diesen außergewöhnlichen Herausforderungen mit vollen Klassen und Kursen gestellt, obwohl viele von ihnen erst frühestens zu den Sommerferien einen vollen Impfschutz hatten. Sie haben vor allem den Schülerinnen und Schülern der Abschluss- und Abiturjahrgänge das Ablegen der Prüfungen ermöglicht.“
Aufholmaßnahmen und dauerhafte Anpassungen erforderlich
Dennoch sei ein Appell an die Kultusminister und Länder gerichtet, die Aufholmaßnahmen nach Corona ernsthaft zu analysieren und weitere notwendige und nachhaltige Maßnahmen ohne Zeitverlust anzuschließen. Aus Sicht des PhV NRW gehören dazu perspektivisch eine bessere Lehrer-Schülerrelation, damit in kleineren Klassen und Kursen unterrichtet, gefördert und gefordert und eine Entlastung der Lehrkräfte von unterrichtsfremden Aufgaben gewährleistet werden kann. Die Lehrkräfte müssen sich auf ihre pädagogischen Aufgaben und auf ihren Unterricht konzentrieren können.