Ein Stutenkerl für den Finanz-Staatssekretär
- Aktion unterstützt die Forderungen in der Tarifrunde 2021
- Attraktivitätsoffensive für den Lehrerberuf muss kommen
- Druck machen vor der nächsten Verhandlungsrunde
Düsseldorf, 8. November 2021. Einen ganz besonderen Stutenkerl hat Sabine Mistler, die Vorsitzende des Philologenverbands NRW, heute an den Staatssekretär im nordrhein-westfälischen Finanzministerium, Dr. Patrick Opdenhövel, übergeben. Das leckere Traditionsgebäck, auch Weckmann genannt, ist mit einer Größe von knapp 80 Zentimetern extragroß geraten, und soll den Finanz-Staatssekretär an die Forderungen in der Tarifrunde 2021 erinnern. Stutenkerle kann man backen, für neue Lehrkräfte braucht es mehr – so das Motto der Aktion. Konkret fordert der Philologenverband eine Attraktivitätsoffensive für den Lehrerberuf. Dazu gehören:
- die Anhebung der Tabellenentgelte um 5 Prozent (mindestens 150 Euro)
- eine stufengleiche Höhergruppierung
- die Übernahme des Tarifabschlusses für Beamtinnen und Beamte
„Unsere Lehrerinnen und Lehrer haben während der Pandemie Unglaubliches geleistet. Und das zusätzlich zu der ohnehin schon enormen Arbeitsbelastung“,
sagt Sabine Mistler. „Eine angemessene Bezahlung für unsere tarifbeschäftigten Lehrkräfte ist das Mindeste.“ Die zweite Runde der Tarifverhandlungen ist Anfang November ohne ein Angebot der Arbeitgeberseite zu Ende gegangen.
„Eine gerechte und angemessene Bezahlung kann nur ein erster Schritt einer wirklichen Attraktivitätsoffensive sein“, sagt Sabine Mistler. „Zusätzlich benötigen
wir dringend Entlastung, zielgenauere Fortbildungen, Einstellungen an den Schulen
und weniger Bürokratie.“ Nach wie vor sind an Gymnasien und Gesamtschulen viele Stellen unbesetzt – vor allem in sogenannten Mangelfächern wie Mathematik, Informatik, Physik und Technik. „Bildung nur mit uns!“ ist deshalb auch auf den Plakaten zu lesen, die die heutige Weckmann-Übergabe begleitet haben.
Mit der Aktion vor dem Finanzministerium unterstützt der Philologenverband als Fachgewerkschaft die Forderungen des DBB – Beamtenbund und Tarifunion in Nordrhein-Westfalen. Der DBB NRW hatte bereits vor der zweiten Tarifrunde mit einer Aktion vor dem Düsseldorfer Landtag Druck gemacht: Mit einem sogenannten Prozentlauf, bei dem Läuferinnen und Läufer eine Papierwand durchbrachen, hat der gewerkschaftliche Spitzenverband die „Tarifmauer der Arbeitgeber“ attackiert.
Die Tarifverhandlungen gehen am 27. und 28. November 2021 in die dritte Runde.