Keine voreilige Abschaffung der Maskenpflicht an Schulen
- Etablierten und einfachen Schutz zunächst beibehalten
- Ablauf der anstehenden Prüfungen darf nicht gefährdet werden
- Mehr Entlastung für Konzentration auf pädagogische Aufgaben
Düsseldorf, 15. März 2022. Mit Sorge verfolgt der nordrhein-westfälische Philologenverband (PhV NRW) die Diskussion um die Aufhebung der Maskenpflicht in NRW-Schulen nach den Osterferien. „Es ist leichtsinnig und nicht sehr klug, angesichts hoher und weiter steigender Infektionszahlen auf eine solche einfache und etablierte Schutzmaßname zu verzichten“, sagt die PhV-NRW-Vorsitzende Sabine Mistler. „Nach den Osterferien ist der Fokus an vielen Schulen auf die Abitur- und Abschlussarbeiten gerichtet. Dass diese Arbeiten ohne große Probleme geschrieben werden können, muss Priorität haben.“ Angesichts der vielen Infektions- und Quarantänefällen unter Schülerinnen und Schüler sowie den Lehrkräften sei ein reibungsloser Ablauf aber nicht überall zu gewährleisten.
Gerade mit Blick auf das mündliche Abitur wären Ausfälle unter den Lehrkräften fatal. „Für Prüflinge wäre es schwierig, wenn sie nun auf den eigenen Lehrer oder die eigene Lehrerin verzichten und von fremden Lehrkräften geprüft werden müssten“, erklärt Mistler. „Besonders in den Fächern mit einer hohen Anzahl mündlicher Prüfungen sind die Fachschaften vielfach nicht in der Lage, die Ausfälle aufzufangen. Oft sind sowieso schon alle Kolleginnen und Kollegen gleichzeitig in verschiedenen Prüfungskommissionen im Einsatz, um das Abitur bewältigen zu können. Die jetzige Welle könnte sich nicht nur gesundheitlich negativ auf viele Menschen auswirken, sondern auch zu erheblichen Störungen beim Abitur führen.“
Der PhV NRW warnt angesichts drohender Ausfälle wegen Quarantäne oder Infektionen vor einer weiteren Belastung für Schulen und Lehrkräfte. „Viele Lehrerinnen und Lehrer arbeiten schon lange am Limit. Sie brauchen jetzt dringend Entlastung, damit sie sich auf ihre pädagogischen Aufgaben konzentrieren können“, sagt Mistler. „Zumal mit der Aufnahme geflüchteter Kinder und Jugendlicher aus der Ukraine eine weitere große Herausforderung auf Schulen, Lehrkräfte sowie die Schülerinnen und Schüler wartet.“